Billiges Manöver
„Das unangemeldete Auftreten von Investor Rossing in der Sitzung des Ortsbeirates Bettenhausen war ein billiges Manöver, um Aktivitäten vorzutäuschen und das eigene Versagen anderen in die Schuhe zu schieben,“ erklärte der stadtentwicklungspolitische Sprecher der SPD Rathausfraktion Volker Zeidler, der an der Sitzung teilnahm und sie nach einer wüsten Schimpftirade von Rossing gegen Magistrat, Verwaltung und anwesende SPD-Stadtverordnete und das Ortsbeiratsmitglied Bernd Weber unter Protest verlassen hatte.
Rossing hatte ein OBR Mitglied am Vortag angerufen und gefragt, ob er in die Sitzung kommen könne. Ohne den Ortsvorsteher Enrico Schäfer zu informieren, dass Rossing kommen würde, bat dann Peter Tippmann zu Beginn der Sitzung, die Tagesordnung zu erweitern und das „neue“ Salzmannprojekt von Rossing vorstellen zu lassen, der draußen im Auto auf eine Entscheidung warte. Um keinen Konflikt schon an dieser Stelle einzunehmen, wurde die Tagesordnung entsprechend erweitert.
Als Dennis Rossing dann zu Wort kam, traute Zeidler seinen Ohren nicht. Rossing beschuldigte in einer Tour die Verantwortlichen der Stadt Kassel, nichts für die Entwicklung des Salzmannareals getan zu haben. Er habe bisher nur gehört, was bei Salzmann nicht gehe. Dabei sei ihm schon 2007 eine Einzelhandelsfläche von 12000 m2 zugesagt worden. Die Stadt habe ihm 11 Mio. Euro Erschließungskosten für die Multihalle zugesichert und nicht gezahlt und bei dem Abschluss des Mietvertrages für das technische Rathaus zu lange gezögert.
„Danach habe ich die Sitzung verlassen, weil Rossing die Tatsachen verdreht hat und lediglich versucht, nach der CDU-Fraktion nun auch den Ortsbeirat Bettenhausen zu instrumentalisieren, um sein aus Sicht der SPD-Fraktion nach wie vor nicht zustimmungsfähiges Einzelhandelsprojekt auf dem Salzmanngelände per öffentlichen Druck durchzusetzen,“ sagt Zeidler. Nachdem der Vertreter der CDU auch noch den Vorschlag machte, in nichtöffentlicher Sitzung weiter zu diskutieren, hat dann auch der Stadtverordnete Harry Völler und das Ortsbeiratsmitglied Rainer Lacher unter Protest den Raum verlassen.