Inklusion: Gesamtschulen unterstützen
Lehrkräfte am Limit und Kinder, die nicht den Förderbedarf bekommen, den sie brauchen: Der Hilferuf der Carl-Schomburg-Schule – kürzlich in der HNA zu lesen – war laut und deutlich. Die SPD-Fraktion ist dankbar dafür, dass Lehrer und Lehrerinnen wie Frau Frensel, die Leiterin der Schule, ihre Stimme erheben und den Finger in die Wunde legen. Wie kann es also gelingen, dass Kinder unabhängig von körperlicher oder geistiger Behinderung, Lern- oder Rechtschreibschwäche ihre Talente entfalten können und die Schulen bei dieser Aufgabe bestmöglich unterstützt werden?
„Um genau diese Frage klären zu können, haben wir einen Berichtsantrag initiiert, der sich mit dem Stand der Inklusion an Kasseler Schulen beschäftigt, damit wir diese zielgenauer begleiten können“,
sagt Anke Bergmann, die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
Schwarz-grüne Landesregierung in der Pflicht
Hier ist das Bundesland Hessen in der Pflicht, dringend zu handeln. „Strukturell besteht in Sachen Inklusion noch eine Menge Nachholbedarf“, betont Anke Bergmann. Denn die Bilanz der vergangenen Jahre sei ernüchternd:
„Die Inklusion ist noch nicht richtig im hessischen Schulsystem angekommen – zu große Klassen, fehlende (Förderschul-)Lehrkräfte und nicht ausreichend sozialpädagogisches Personal sind an der Tagesordnung.“
Zwar haben sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Inklusion in Schulen verbessert, aber das reicht schlichtweg nicht. Personell und räumlich muss sich noch einiges bewegen, z.B. durch Doppelbesetzungen mit Lehrkraft und Sonderpädagoge, beste bauliche Voraussetzungen und mehr Möglichkeiten der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Schulbedienstete.
Stadt Kassel investiert Millionen in Gesamtschulen
An vielen dieser Stellschrauben kann nur die derzeitige schwarz-grüne Landesregierung in Wiesbaden drehen, schließlich entscheidet sie über die hessische Schulpolitik. Aber dort, wo die Kommunalpolitik Schulen und Lehrkräfte unterstützen kann, da tut sie es: In den kommenden Jahren werden im Rahmen des Schulsanierungs-Programms der Stadt Kassel die ersten fünf Kasseler Gesamt- und Berufsschulen grundlegend saniert und damit die räumlich-baulichen Voraussetzungen für Inklusion geschaffen. Auf dass aus der Elisabeth-Knipping-Schule, der Georg-August-Zinn-Schule, der Johann-Amos-Comenius-Schule, der Offenen Schule Waldau sowie der Hegelsberg-Schule moderne Orte des Lernens und Lehrens werden – für alle. „Das ist unser kommunalpolitischer Beitrag, damit Inklusion funktionieren kann“, hält Bergmann abschließend für die SPD-Fraktion fest.