Impfen darf nicht zur sozialen Frage werden
Die Frage, wer geimpft werde und wer nicht, dürfe nicht zu einer sozialen Frage werden, erklären Esther Kalveram, sozialpolitische Sprecherin und Norbert Sprafke, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Kassel.
Menschen, die in beengten Wohnungen in sozialen Brennpunkten der größeren Städte leben, seien besonders gefährdet, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Allerdings seien die soziale Herkunft und die allgemeinen Lebensverhältnisse laut Bundesimpfverordnung kein Priorisierungsgrund. Und in Hessen gelte auch weiterhin die gesetzliche Impfreihenfolge. Einzige Ausnahme sei die Impfung mit Astra Zeneca durch die Hausärzte. Dieser Impfstoff sei momentan aber nicht ausreichend vorhanden.
Es sei allerdings ein großes Problem, erklären die Kommunalpolitiker, dass viele Menschen, die laut Impfpriorisierung jetzt impfberechtigt seien, dies gar nicht wissen oder nicht die notwendigen Schritte unternehmen können, um sich für eine Impfung registrieren zu lassen.
Die Impfkampagne müsse aber auch die Menschen erreichen, die weder in ein Impfzentrum noch in eine Arztpraxis kommen. Daher sei der Einsatz mobiler Impfteams eine Lösung, die hier Abhilfe schaffen könnte. Diese Möglichkeit sehe die Landesregierung beim Einsatz mobiler Impfteams auch ausdrücklich vor.
Wesentlich sei aber zunächst vor allem, die Bemühungen um Aufklärung zu intensivieren. Wer die ganze Bevölkerung erreichen will, muss dies auch in der Sprache tun, die diese verstehen und dort wo sich diese informieren. Auch die schwarz/ grüne Landesregierung müsse hier deutlich nachsteuern. „Mit ein paar mehrsprachigen Informationen auf einer Internetseite ist es nicht getan“, so Kalveram und Sprafke abschließend.