Maßnahmen gegen Coronafolgen für Kinder und Jugendliche müssen nun endlich ergriffen werden
„Der Magistrat muss jetzt handeln, bevor es zu spät ist!“, fordert die SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Bergmann. „Mehrfach hat die SPD-Fraktion versucht, den Magistrat und die konservative Koalition dazu zu bewegen, Kinder und Jugendliche, die von der Pandemie abgehängt wurden, zu unterstützen.“ Im März dieses Jahres hat die SPD-Fraktion den Magistrat gebeten, über die aktuellen Studien und Erkenntnisse zu den Coronafolgen für Kinder und Jugendliche in Kassel zu berichten und zu schildern, welche Maßnahmen dieser aus den gewonnenen Erkenntnissen ableiten will. „Spätestens da waren die negativen Folgen deutlich erkennbar. Es hätte frühzeitig gegengesteuert und präventiv eingegriffen werden können“, sagt Bergmann und fordert den Magistrat nun erneut auf, Maßnahmen zu ergreifen, um Kindern und Jugendlichen die dringend benötigte Unterstützung zukommen zu lassen.
Bereits im letzten Jahr hat die SPD Anträge zum Haushalt gestellt mit dem Ziel, die Verlierer*innen der Pandemie, nämlich Kindern und Jugendlichen sowie ihren Eltern, mehr Unterstützung zukommen zu lassen. Diese wurden allesamt mit dem Vorwurf ‚das Geld mit der Gießkanne verteilen zu wollen‘ von der konservativen Koalition in einem Wortbeitrag abgeschmettert. Bergmann führt aus: „Das Gegenteil ist der Fall. Die SPD hat gezielt mit 30 einzelnen Anträgen Mittelerhöhungen in Höhe von insgesamt 580.000 Euro gefordert. Für jede Institution aus dem Bereich ‚Beratung zur Erziehung und Jugendarbeit‘ haben wir erläutert, warum dieser Mehrbedarf aufgrund der Auswirkungen der Pandemie dringend gegeben ist.“ Die Jamaika-Koalition hat abgelehnt. „Und das obwohl, die freien Träger auch im Jugendhilfeausschuss immer wieder berichten, wie sehr Hilfe benötigt wird. Sie erleben tagtäglich, welche Auswirkungen Corona auf Kinder und Jugendliche hat und wo Unterstützung benötigt wird. Doch die konservative Koalition im Rathaus hört den Hilferuf nicht“, wundert sich Bergmann.
„Auch aktuelle Studien bestätigen den Bedarf“, berichtet der haushaltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dr. Ron-Hendrik Hechelmann. Das DAK-Präventionsradar zeige, dass es sozial benachteiligten Kindern nach der Pandemie deutlich schlechter als Gleichaltrigen aus gut gestellten Familien gehe. „Unsere Vermutung, dass dies zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft führe, hat sich damit bestätigt. Das überrascht mich zwar nicht, ich empfinde es dennoch als sehr bedrückend.“
Mit Blick auf Kassel erklärt Hechelmann: „Wir werden die Koalition daran messen, ob sie die zentralen Herausforderungen für Kasseler*innen erkennt und annimmt und die Stärkung der Familien und des gesellschaftlichen Zusammenhalts umsetzt. Wir fordern daher weiterhin den dringend benötigten Ausbau der Schulsozialarbeit und eine Erhöhung der Mittel im Kinder- und Jugendbereich.“ Bergmann ergänzt abschließend: „Der Magistrat muss nun zwingend zeigen, dass er es ernst meint mit der Hilfe für Kinder und Jugendliche. Beratungsstellen müssen weiterentwickelt und niedrigschwellige Präventivmaßnahmen ausgebaut werden.“