Penone-Baum: Kühne-Hörmann versteckt sich hinter bürokratischen Prinzipien
Dank einiger großzügiger Sponsoren und vieler Spenden Kasseler Bürgerinnen und Bürger ist es gelungen, eines der beliebtesten Kunstwerke der d 13 – den Bronzebaum von Guiseppe Penone – anzukaufen und in Kassel zu beheimaten.
„Doch jetzt die Frage nach dem zukünftigen Standort der Skulptur zu stellen, wie es seitens des Landes getan wird, ist ein wenig wertschätzender Umgang mit dem Kunstwerk“, so der kulturpolitische Sprecher der SPD, Dr. Rainer Hanemann.
Die Argumentation des MHK-Chefs Prof. Küster, der Baum sei ein ‚erheblicher Fremdkörper‘, der nicht in die barocke Anlage Karlsaue passe, konterkariert das große Bürgerengagement, so Hanemann. Deshalb ist auch der Vorschlag von Eva Kühne-Hörmann, die flugs den Weinberg bzw. das Fuldaufer als neuen Standort ins Spiel bringt, keine überzeugende Lösung. Die Befürchtung, die Karlsaue wäre dann nur noch ein ‚Stadtpark mit Skulpturen‘, sei weder nachvollziehbar noch akzeptabel. „Die Ministerin und das Land sollten sich daran erinnern, dass die documenta die weltweit wichtigste Ausstellung moderner Kunst ist. Dies bedingt auch, dass man mit den angekauften Kunstwerken respektvoll und angemessen umgeht“.
„Sich hinter plakativen Aussagen und hinter bürokratischen Prinzipien zu verstecken, trägt wenig zur Problemlösung bei“, so Hanemann. Gefordert sei ein klares Bekenntnis zur documenta-Stadt Kassel und zur modernen Kunst. Die Verantwortlichen des Landes Hessen sollten über ihren Schatten springen und sich damit anfreunden, dass eine barocke Gartenanlage durchaus moderne Kunstwerke integrieren kann. Die SPD spricht sich klar dafür aus, dass der Penone-Baum seinen Platz in der Karlsaue, so der Wunsch der Stadt und des Künstlers, behält.