Die Stadt Kassel bekämpft Kinderarmut aktiv; es bleibt aber noch einiges zu tun
„Uns ist die Herausforderung bekannt, dass die Kinderarmut trotz vielfältiger Ansätze seit 2015 durch das Wachstum Kassels gestiegen ist“, so Dr. Cornelia Janusch, die kinder- und jungendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, zur aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung zur Kinderarmut. „Und deshalb spinnt die Stadt Kassel bzw. besonders das Sozialdezernat unter Bürgermeisterin Ilona Friedrich schon seit Längerem ein immer dichter werdendes Netz an Programmen und Angeboten. Dabei geht es stets darum, Kindern und Jugendlichen Teilhabe zu ermöglichen und ihre Bildungschancen zu verbessern. Es geht aber auch um die Arbeitsmarktintegration der Eltern. Insgesamt alles sozialdemokratische Ansätze, um Kinderarmut wirksam zu bekämpfen“, fährt sie fort.
Mittendrin sorgt für Teilhabe
„Was die Bereiche Mobilität und (soziale) Teilhabe in Kassel betrifft, da haben wir seit gut zwei Jahren die Mittendrin! Teilhabecard Kassel. Mit dieser bekommen Transferleistungsbezieher:innen ermäßigten Eintritt in viele öffentliche wie private Bildungs-, Kultur und Sport-Einrichtungen. Ergänzend dazu gibt es dann noch seit Anfang Juli das MittendrinTicket, die ÖPNV-Monatskarte für Sozialleistungsempfänger:innen.
Bildung und Familienförderung
Ob die Sanierung von fünf Kasseler Gesamt- und Berufsschulen in überwiegend jenen Stadtteilen mit besonderen Herausforderungen oder das neue Programm Kassel sichert Ausbildung: „Bildung ist für uns Sozialdemokraten die Grundvoraussetzung, um den Kampf gegen Kinderarmut erfolgreich zu gewinnen. Wie die städtischen Programme sehr deutlich zeigen“, so Janusch. Was die kinder- und jugendpolitische Sprecherin jedoch vermisst, sind weitergehende Initiativen im Bereich Schule und Kitas von der zuständigen Dezernentin Ulrike Gote von den Grünen.
Arbeitsmarktintegration vorantreiben
Zudem nütze es wenig, nur nach weiterer Alimentierung der Kinder durch die Stadt zu rufen. „Zuständig ist hier der Bund und nicht die Stadt“, sagt Janusch. Sie verweist darauf, dass der kommunalpolitische Ansatz der SPD ist, Menschen zu qualifizieren und in Arbeit zu bringen. „Daran werden wir auch zukünftig arbeiten“, verspricht die Sozialdemokratin und verweist beispielhaft auf das seit 2018 laufende Programm Sozialwirtschaft integriert. Das Ausbildungsangebot gibt Frauen mit Migrationshintergrund die Chance, sich für einen Beruf z.B. in der Altenpflege oder Erziehung zu qualifizieren. Mit Blick auf diese städtischen Programme zieht die kinder- und jugendpolitische Fraktionssprecherin abschließend das Fazit: „In Kassel ist viel in Bewegung. Aber es ist noch einiges zu tun, um Kinderarmut weiter zu verringen. Gerade deswegen sollten Linke und CDU erst einmal darüber nachdenken, was die Stadtverordnetenversammlung in letzter Zeit beschlossen hat, bevor sie sich reflexartig zu Wort melden.“